Ichthyophthirius multifiliis
Weißpünktchen- oder Grieskörnchenkrankheit
Einzelliger Ektoparasit
Die Erreger der Weißpünktchenkrankheit befinden sich latent, also ständig in Ihrem Aquarium. Fische mit intaktem Immunsystem leben also andauernd mit dieser Krankheit zusammen, ohne zu erkranken.
Der Erreger wird auch als Schwächeparasit bezeichnet. Er befällt Fische nur, wenn dieser durch äußeren Einfluß geschwächt wird. Streß in jeglicher Form, schlechte oder falsche Wasserqualität, Besatzdichte, Transport und Ansteckung durch infizierte Fische sind einige Auslöser dieser Krankheit.
Der Entwicklungszyklus der Pünktchenkrankheit beinhaltet eine Freiwasserphase als Schwärmer (Theront) mit einer Größe von 20-50µm. Diese Schwärmer befallen den Fisch und fressen sich unter zu Hilfenahme von Enzymen hinein bis in die blutführenden Hautschichten, die einen weißlichen Knoten um ihn bilden. Die Phase vom Festsetzen der Schwärmer bis zum Abfallen der Parasiten nennt man Freßstadium und es vergehen bei 21°C nur 5 Tage. In diesem Stadium (Trophont, Größe 500-800µm) kann man den hufeisenförmigen Kern erkennen. Am Gewässerboden entläßt die reife Zyste (Tomont) nach einem Teilungsprozeß innerhalb 10 – 12 Stunden bis zu 2000 Schwärmer. Eine halbe Stunde nach dem Schlupf sind die Schwärmer infektionstüchtig. Sie müssen freischwimmend innerhalb von 48 –96 Stunden einen Wirt finden, andernfalls sterben sie ab. Nur im Schwärmerstadium ist es möglich, den Erreger mit Medikamenten zu bekämpfen. Unterhalb eines pH-Wertes von 5,5 hört die Schwärmerentwicklung ganz auf.
Die Infektion erfolgt durch Freiwasserschwärmer, dadurch besteht die Gefahr des Verschleppens, wenn man Gerätschaften (Netze, Gefrierfutterwürfel, Hände,...) von Aquarium zu Aquarium verbringt. Verschiedene Farbstoffe (Malachitgrün, Methylenblau) sind wirksam gegen die Schwärmerstadien im Wasser, nicht aber gegen die in Haut und Kiemen eingekapselten Freßstadien. Daher muß eine Therapie so früh wie möglich einsetzen.
Gegenmaßnahmen:
Handelsübliche Ichthyomittel
Zusätzlich kann mit einer Temperaturerhöhung um 2-3 °C und einer Salzzugabe(auch Speisesalz) von 1g pro Liter Aquarieninhalt der Erreger noch intensiver bekämpft werden. Salz bewirkt eine osmotische Veränderung für den Fisch, also auch eine Erneuerung der Schleimhaut. Genau dort sitzen die Ektoparasiten.
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Andy (Dienstag, 02 Mai 2017 12:47)
Toller Artikel. Vielen Dank dafür.