Horst Krischke

 

Rain am Lech

 

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Wasser und Chemie

 

Wer vorhat, sich ein Aquarium anzuschaffen, denkt als erstes an Aquariumgröße, welche Fische, Pflanzen, Deko, usw… aber doch bestimmt nicht an Chemie.

Gerade der Einsteiger in die Aquaristik wird, wenn es mit dem Erstbesatz an Fischen nicht klappte, sofort mit der Chemie im Wasser konfrontiert.

Wieviel Fische haben sie denn wann eingesetzt? ….

Das waren dann doch zu viel Fische zu früh eingesetzt.

Die Belastung durch Fische und deren Futter kann in den ersten Tagen eines neuen Aquariums schnell zu einem negativen Erlebniß führen, das einem das Hobby gleich von Anfang an vermiesen kann.

Deshalb, nur wer sich in Geduld übt, wird mit seinem ersten Aquarium auch Freude haben.

Die Natur braucht Zeit.

 

Erfahrene Aquarianer haben die Wasserchemie zwar im Hinterkopf, bewerten sie aber auch nicht über. Das sollten sie auch nicht tun. Ein paar Grundkenntnisse auf diesem Gebiet sollte man sich aber dennoch aneignen. 

 

 

GH

 

Unter GH versteht man die Gesamthärte des Wassers. Also die gesamten gelösten Kalzium- und Magnesiumsalze im Wasser. Diese reichern sich im Wasser wie folgt an:

Wenn es regnet, trifft Regenwasser auf die Erdoberfläche. Je nachdem, wie der jeweilige Bodengrund dort beschaffen ist, reichert sich das Regenwasser mit Salzen aus dem Erdreich an. Ist das Erdreich durch Kalzium und Magnesium recht kalkhaltig, werden mehr Salze aus dem Boden an das Wasser abgegeben als in Gebieten mit weniger kalkhaltigem Gestein. Ob die gemessene GH sich nun eher positiv oder negativ auf unsere zu haltenden Fische ausübt, kommt ganz darauf an, wo der Fisch ursprünglich herstammt oder was mir weit wichtiger erscheint, in welchem Wasser er bisher erfolgreich gehalten oder gezüchtet wurde. 
 

KH


Die Karbonathärte KH ist Bestandteil der GH und wird relevant, wenn es um den pH-Wert geht. Dieser wird durch die Höhe der Karbonathärte gepuffert, also stabil gehalten. Ebenfalls spielt sie eine große Rolle in der Versorgung der Pflanzen mit dem Nährstoff Kohlendioxid. Für viele Unterwasserpflanzen ist es essentiell in einer Umgebung zu leben, in der die KH sehr gering ist (5-6°dH), um ausreichend zugeführtes Kohlendioxid aufzunehmen.
 

pH-Wert

 
pondus Hydrogenii; Der pH Wert zeigt uns das Verhältnis zwischen Säuren und Laugen im Wasser an und bewegt sich in den dimensionslosen Zahlenwerten von 0 bis 14. Wobei der Wert 7 den Neutralpunkt darstellt.

pH-Werte unter 7 sind sauer und bei pH-Werten von über 7 spricht man von alkalischem Wasser. Wenn sich der pH-Wert um eine Einheit ändert, bedeutet das eine 10fache Veränderung. eine Änderung um 2 Einheiten bedeutet eine 100fache Veränderung. Sollte man den pH-Wert verändern wollen, sollte man diese Tatsache immer im Hinterkopf haben, um große pH-Sprünge zu vermeiden.

Eine generelle Empfehlung für den optimalen pH-Wert kann man nicht geben, da Zierfische je nach Herkunftsgebiet unterschiedliche Bedürfnisse haben. Wichtig für die gesunde Haltung der Fische unter dem Aspekt pH-Wert erscheint mir auch noch die Tatsache, wo der Fisch bis dato gesund gehältert oder gezüchtet wurde. Meines Erachtens wird bei der Hälterung von Zierfischen von sogenannten Experten also viel zu viel Wert auf diesen Wert gelegt.
 

Ammoniak NH3

            Ammonium NH4


Der Abbau von organischen Stickstoffverbindungen, wie Kot, Futter, abgefallene Blätter,u.s.w.…führt im Aquarium zum Anstieg von NH4 oder NH3. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff. Es ist ein farbloses, wasserlösliches und nervengiftiges Gas. Ob sich giftiges Ammoniak oder ungiftiges Ammonium bildet hängt wiederum vom pH-Wert ab. Bei Werten über 7 und einer Temperatur von 24°C wird aus dem ungiftigen Ammonium giftiges Ammoniak. Abgebaut wird NH3 / NH4 vorwiegend von Bakterien der Gattung Nitrosomonas zu Nitrit.
 

NO2 Nitrit

 
Nitrit ist ebenfalls fischgiftig. Es verändert den roten Blutfarbstoff Hämoglobin in Methhämoglobin und hindert ihn daran, Sauerstoff im Blut des Fisches zu transportieren. Aus diesem Grund hängen die Fische an der Oberfläche des Aquarienwassers und versuchen atmosphärische Luft zu atmen. Es hat demnach also keinen Sinn, das Wasser zu belüften. Die Fische können den Sauerstoff im Wasser einfach nicht aufnehmen. Erste Hilfe bietet hier ein einfacher Wasserwechsel von bis zu 90% des Inhaltes. Der nächste Schritt ist der (Wieder)Aufbau des Bakterienrasens im Filtermaterial. Am geeignetsten ist hier das Animpfen mit eingefahrenem "Filterschlamm". Die Vermehrungsrate von Nitrosomonas ist um ein vielfaches höher als die, der Nitrobacter Bakterien, die im nächsten Schritt Nitrit zu Nitrat verarbeiten. So kann z.B. in einem neu aufgebauten Aquarium ein sogenannter Nitritpeak entstehen. Also ein spitzes Ansteigen von Nitrit zwischen der 2. und 5. Woche nach Einrichten des Beckens. Wichtig: Wassertests mit Testreagenzien alle 2-3 Tage durchführen um den Nitritwert im Auge zu behalten. 
 

NO3 Nitrat

 
Nitrat ist das Abfall- oder Endprodukt der sogenannten Nitrifikation, also des Abbaues von organischem Material zu Ammoniak über Nitrit zu Nitrat. Wie soeben bei Nitrit beschrieben zeichnen vorwiegend Bakterien der Gattung Nitrobacter dafür verantwortlich das Nitrat entsteht. Dieses Nitrat wird unter anderem von Pflanzen als Düngestoff benötigt. Da in den meisten Aquarien aber zu viel Nitrat anfällt, weil zu viele Fische zu viel gefüttert werden und zu wenig Pflanzen zu wenig Nitrat aufnehmen, müssen wir den übrigbleibenden Berg Nitrat mit Hilfe eines Wasserwechsels auf ein dem Aquarium zuträgliches Maß bringen. Somit haben beispielsweise Pinselalgen wenig bis keine Nahrungsgrundlage. Wer also meint, nur alle 4-6 Wochen einen kleinen Teil seines Aquarienwasser wechseln zu müssen, dem zeigen Pinsel-, also Rotalgen sofort an, das man zu bequem war das Wasser öfter zu wechseln oder es schlichtweg wochenlang vergessen hat.

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