Horst Krischke

 

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Maranon Baumsteiger

 

 

 Excidobates mysteriosus

    

Freeclimber im Terrarium 

Der Maranon Baumsteiger hat seinen deutschen Trivialnamen vom  ca. 1900km langen Rio Maranon, der durch den Lebensraum dieser schönen Pfeilgiftfroschart im Norden Perus, nahe der Grenze zu Ecuador führt.

In seinem Biotop sollen Tageshöchsttemperaturen von ca. 35°C herrschen. Das muß nicht bedeuten, das auch unter Terrarienbedingungen diese Hitze hergestellt werden muß. Auch die Nachttemperaturen sind mit 16°C im Minimum nicht unbedingt erstrebenswert.

In der unten stehenden Tabelle sieht man ein mittleres Temperaturmaximum, sowie -minimum in Ecuador. 

Am höchsten Punkt im Terrarium halte ich sie jetzt im Winter bei 26°C unter einer 13 Watt UV-Lampe von Exoterra. Am Boden liegt die Temperatur bei 21°C, die Nachts auf 19°C im gesamten Terrarium fällt.

Zusätzlich beleuchtet wird das Ganze mit einer 11Watt LED-Leuchte von Waltron (daytime) mit 5000 Kelvin.

mittleres Temperaturmaximum in C° - Ecuador    
Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez
29,9 30,3 31 30,4 29,7 28,1 27,1 27 27,1 27,6 27,9 29,1

 Quelle: wetter.de; Stand: Dez'14

mittleres Temperaturminimum in C° - Ecuador    
Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez
22,3 22,5 22,5
22,5
22
20,9
20,1
19,4 19,4
19,8
20,4
21,4

Quelle: wetter.de; Stand: Dez'14

Eine Regen- und eine Nebelanlage sollte bei diesen Tieren eine Selbstverständlichkeit darstellen. Tagsüber soll die Luftfeuchtigkeit im Biotop bis 40% fallen.

Momentan zeigt bei mir das Hygrometer tagsüber und oben im Terrarium um 85% an und am Boden ist die Luft mit Wasser fast gesättigt. 

Die Nebelanlage wird am Morgen und am Abend für ca. 10 Minuten eingeschaltet und soll so eine durchziehende Nebelbank imitieren.

Das Diagramm von Loja soll lediglich die Niederschlagsmengen wiedergeben. Temperatur bitte nicht beachten.
Das Diagramm von Loja soll lediglich die Niederschlagsmengen wiedergeben. Temperatur bitte nicht beachten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

www.klimadiagramme.de

 

Eine eher seltene Situation, einen juvenilen Mysteriosus am Boden baden zu sehen.
Eine eher seltene Situation, einen juvenilen Mysteriosus am Boden baden zu sehen.

Im juvenilen Alter pflegen die Tiere eine eher baumbewohnende Lebensweise. Morgens kann man sie am Boden nach Springschwänzen jagend, beobachten. Auch die kleinen Pools in Form von Petri- oder anderen Wasserschalen werden am Morgen und am Abend gerne genutzt. Gefüllt wird mit Wasser aus der Osmoseanlage, das noch mit Torf behandelt wurde, um ein saures Milieu zu schaffen.


Rezept: Osmosewasser in einen Eimer, eine oder zwei Hand voll Weißtorf (im größten Garten - Center Europas erhältlich), über Nacht arbeiten lassen und am nächsten Tag den Torf mit der Hand abschöpfen und den Rest über einen Kaffeefilter und Trichter in den Kanister abfüllen) ;-)


Aufbewahrt in einem 5 Liter Kanister sollte es eine Zeitlang ausreichen.

Adulte Frösche dieser Art erreichen eine Größe von 25-27mm und sind dann auch häufiger am Boden zu sehen. Zumal sie dann auch an die Produktivität ihrer selbst denken und dann eben gern auch Falllaub und im Terrarium eingebrachte Laichhäuschen nutzen.

Zum Schlafen ziehen sie sich in die Blattachseln ihrer Wohnbromelie zurück, um dort die Nacht zu verbringen.

Der Kuschelfaktor dieser Tiere untereinander ist eher gegen Null tendierend. Sie gehen sich aus dem Weg und zeigen aber untereinander keinerlei Aggressionspotential. Trotzdem ist dieser Frosch für jeden der seine Tiere gerne sehen möchte der ideale Frosch. Seinem Halter gegenüber zeigen sie überhaupt keine Scheu. Im Gegenteil. Manchmal kommt es mir so vor, als ob sie sich, sobald man in der Nähe ist, von ihrer besten Seite zeigen wollten, wo andere Frösche sich in die letzte Ecke des Terrariums zurückziehen.


Nebeldusche am Morgen
Nebeldusche am Morgen
Lockruf des E. mysteriosus Männchen
Excidobates mysteriosus Ruf.m4a.mp4
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Eine Eigenschaft, die den Maranon Baumsteiger von anderen Fröschen gänzlich unterscheidet, ist die geniale Fortbewegungstechnik. Dort, wo andere Fröschchen sich springend von A nach B bewegen, klettert und krabbelt er ganz gemächlich. Wobei hier auch Steilwände kein Hindernis darstellen.

Alles in allem ist es absolut amüsant, diesen kleinen Kobold zu beobachten, auch weil er bereit ist, es zuzulassen.

Als Futter kommen zwei Arten Drosophila zum Einsatz. 

Drosophila melanogaster und Drosophila hydei. Wobei ich den Zuchtansatz von D. hydei von meinem langjährigen Freund Werner, mit sehr wertvollen Tips mitbekommen habe. Um Ausbruchsversuche der flugunfähigen Fliegen (oder Milben) zu vermeiden, stellt man die Zuchtboxen in Schalen mit etwas Wasser und gibt einen kleinen Schuss Spülmittel hinzu. Dieses verringert die Oberflächenspannung und die Ausbrecher ertrinken. Somit verschleppt man weder Ungeziefer noch Futtertiere. 

Auch als Futter und fast noch wichtiger als Bodenverbesserer haben sich Springschwänze (Folsomia candida) zum Animpfen des Bodens eingebürgert. 

Zuchtberichte und Anleitungen gibt es im www genügend, darum gibt es hier an dieser Stelle nicht noch ein Rezept.

Ein paar Springschwänze sammeln sich, um ins Terrarium eingebracht zu werden.
Ein paar Springschwänze sammeln sich, um ins Terrarium eingebracht zu werden.
Jungferngeckos -Lepidodactylus lugubris- setzt man eigentlich zu Fröschen hinzu, um übrige Drosophila zu vertilgen. Bei den E. mysteriosus muß er/sie sich schon anstrengen und tagsüber jagen, um nicht das Nachsehen zu haben.
Jungferngeckos -Lepidodactylus lugubris- setzt man eigentlich zu Fröschen hinzu, um übrige Drosophila zu vertilgen. Bei den E. mysteriosus muß er/sie sich schon anstrengen und tagsüber jagen, um nicht das Nachsehen zu haben.
4-5cm hoch feuchte Kokoserde, Springschwänze, Fischfutter und/oder Champignon dazu, Deckel drauf und fertig ist die Springschwanzzucht.
4-5cm hoch feuchte Kokoserde, Springschwänze, Fischfutter und/oder Champignon dazu, Deckel drauf und fertig ist die Springschwanzzucht.
Die paar Fliegen werden gleich weg sein.
Die paar Fliegen werden gleich weg sein.

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