Heterodon nasicus
Eigentlich müsste diese Natter in der deutschen Übersetzung Schweinenasennatter heißen, da die Übersetzung des amerikanischen Trivialnamen Hognose auf keinen Fall Hakennase ist. Vielmehr ist Hog
hier das Ferkel oder Schwein.
So wäre Hooknose eher angebracht.
Naja, egal.
Hakennasennatter hört sich jedenfalls besser an.
Sie erreicht im Normalfall eine Körperlänge von 45–60 cm, maximal 90 cm. Die Weibchen werden größer und schwerer. Die Hognose erreichet ein Alter von ca. 15 Jahren.
Ihre Paarungszeit liegt zwischen März und Mai.
Sie gehört zu den ungleichzähnigen Nattern, also zu den Trugnattern und hat somit hintenstehende Giftzähne. Das Gift ist sehr schwach und für Menschen nicht tödlich. Die Giftwirkung gleicht der eines Bienen- oder Wespenstiches.
Heterodon nasicus kommt in den USA von Süd Kanada bis Nord Mexiko vor. Ein riesiges Verbreitungsgebiet, das verschiedenste Biotopformen bietet. Mischwälder sind diesen Schlangen ebenso wie Savannen und wüstenartige Vegetationsformem bekannt. Uns als Halter bieten diese Tiere also verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung im Terrarium und somit verschiedene Klimamöglichkeiten.
Im Allgemeinen bieten wir den Hakennasennattern einen sandigen Boden, also felsige Trockengebiete in denen es aber genügend Regen gibt, so daß sich keine Wüste bilden kann. Aber doch zu wenig Regen, als das die Vegetation Überhand nehmen kann.
In ihrem Aussehen ähneln die Hakennasennattern diversen Zwergklapperschlangen, die in etwa das gleiche Verbreitungsgebiet aufweisen. Somit schrecken sie schon von einiger Entfernung etwaige Freßfeinde ab.
Interessantes Verhalten
Das Interresanteste an diesen Tieren ist aber ihr Verhalten, wenn ein potentieller Feind dann doch zu Nahe kommt. Diese zwar überaus neugierigen Nattern legen bei Annäherung ein Verhaltensmuster an den Tag, das fast schon zirkusreif ist. Kommt man ihnen also zu nahe, spreizen sie ihren Kopf- und Halsbereich wie eine Kobra. Daraufhin zischen und fauchen sie dermaßen furchteinflößend, das man zuerst gerne die Hand wieder zurückzieht. Sollte dieses Verhalten nicht ausreichen, geht die Hognose zum nächsten Schritt der Abwehrmaßnahmen über.
Sie beißt zu.
Sofern man hier von beißen sprechen darf. Sie stoßen eher mit geschloßenem Maul in grober Richtung des Angreifers, um ihn abzuwehren. Sollten diese bisher genannten Maßnahmen den vermeintlichen Gegner nicht abschrecken, stellen sich die Hakennasennattern einfach tot. Dazu drehen sie sich auf den Rücken und strecken dabei bei geöffnetem Maul sogar noch die Zunge heraus. Um den "Tod" noch zu unterstreichen sondern sie über das Maul sogar noch Blut und über die Kloake Moschusduft ab.
Alles in allem also eine hollywoodreife Leistung.
"Chapeau", kleine Hognose.
Verbreitungsgebiet der Hakennasennatter
Südkanada bis Mexiko
Mit dem Verbreitungsgebiet der einzelnen Tierarten schwanken auch die maximalen und minimalen Wetterdaten, wie Luftfeuchtigkeit, Temperaturen und Windgeschwindigkeiten.
Wer sich da weiter informieren möchte, dem sei mit dieser Seite geholfen: www.wetter.de
Hier zuerst "Klima" anklicken und danach je nach Verbreitungsgebiet unserer Pfleglinge den Kontinent und das Land wählen.
* * * * *
Februar 2014
Terrarium 1
Habe mich dazu entschlossen, in meinem Urlaub die Terrarien meiner Hakennasenmännchen neu zu gestalten.
In meiner üblichen und mir eigenen Bauweise mit Styropor, Fliesenkleber und Dispersionsfarbe machte ich mich also ans Werk.
Bewaffnet mit Cuttermesser, Meterstab und Staubsauger musste ich mir dann zu Beginn meiner Aktion noch folgenden Kommentar meiner Frau gefallen lassen müssen:
"Soll ich dir zeigen, wo der Staubsauger steht oder gehst du allein auf Suche?"
"Danke Schatz, hab' ihn bereits gefunden!"
"Glückwunsch zum erfolgreichen Auffinden des Staubsaugers!"
Nach dem Zurechtschneiden der Styroporteile, kleben und anstreichen mit Fliesenkleber und Farbe vergeht so ca. eine Woche.
Der große Moment naht.
Einsetzen der fertigen "Felsteile" ins Terrarium.
Bis hierher hat mir der Verlauf des gesamten Projektes ja noch sehr gut gefallen.
Bezugsfertig also für das Hakennasenmännchen.
Jetzt nur noch die frisch geputzten Scheiben einsetzen und danach das Tierchen.
Die ersten Minuten nach dem Einsetzen stand ich noch vor dem Terrarium und schaute ihr ein wenig zu. Erkundungsstreifzüge durch das gesamte Terrarium waren zu beobachten. Sie fühlte sich scheinbar wohl, da sie sich nach der Inspektion direkt auf die Sonnenterasse begab.
Ich machte noch ein paar Fotos und lies sie dann aber in Ruhe.
Aber dann!
Kaum war ich aus dem Gesichtsfeld meiner Hakennase verschwunden, ging es los.
Was genau losging, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Jetzt im Nachhinein weiß ich natürlich schon, was in einem Hirn von so einem verspielten kleinen Schlangenmonster vorgeht.
Eigentlich genau das, was auch in einem halbwüchsigem Kind vorgeht, wenn es unbeobachtet im Sandkasten sitzt.
Aber seht selbst:
Ihrem deutschen Namen alle Ehre wühlte sie mit ihrer Hakennase das neu eingebrachte und noch etwas feuchte Dessert Bedding von Lucky Reptile um.
Unnötig zu erwähnen, daß das feuchte Bodensubstrat natürlich an ihr heftete. So beschichtet gehts schleunigst in Richtung Glasscheibe. Dem da draussen zeig ich jetzt mal, wie schön ich in und mit meinem neuen Sandkasten spielen kann.
Na der hatte eine Freude am zweiten Blick in das Terrarium.
Kann man sich ja vorstellen.
Beim Scheibenreinigen haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen darauf geeinigt, zu warten, bis das Bodensubstrat weitestgehend abgetrocknet ist.
Terrarium 2
Nachdem das erste Männchenterrarium umgebaut wurde, fing ich mit dem zweiten Terrarium an.
Hier wollte ich mal etwas anderes machen.
Die Einrichtung ist den Schlangen eigentlich nur zweitrangig. Für die Tiere ist wichtig, das die klimatischen Bedingungen stimmen.
Die Tagestemperatur beträgt im Terrarium zwischen 26 - 30°C.
Am Hotspot herrschen 35 bis knapp über 40°C.
Die Luftfeuchtigkeit liegt tagsüber um 50%.
Nachts herrscht eine Temperatur um 19 - 21°C.
Unerlässlich ist in jedem Schlangen-Terrarium eine Wet-Box, die mit feuchtem Sphagnummoos gefüllt wird. Diese Box erleichtert den Tieren die Häutung und erfüllt überdies auch noch den Zweck der kühleren Zone.
Zurück zur Einrichtung. Ich wollte diemal eine Nachbildung einer Grotte oder Höhle verwirklichen. Ich finde, es ist mir einigermaßen doch gelungen.
Kommentar schreiben