Horst Krischke

 

Rain am Lech

 

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Geschlechterbestimmung

 

 

bei Testudos

         Griechische Landschildkröten 

Hier eine Testudo marginata weissingeri
Hier eine Testudo marginata weissingeri

Auch bei griechischen Landschildkröten verhält es sich so, wie bei vielen anderen Tierarten. Ist sie noch sehr jung, wird es schwierig, das Geschlecht zu hundert Prozent zu betimmen.

 

Ab dem 5. oder 6. Lebensjahr ist eine ordentliche Geschlechterbestimmung erst möglich.

Die Weibchen sind in etwa ab dem 8. und 10. Lebensjahr geschlechtsreif. Die Männchen erreichen diese ab etwa dem 7. und 8. Lebensjahr.

Einige der folgend aufgeführten Merkmale kann man auch schon am jungen Tier deuten. Mit vortschreitendem Alter wird die Bestimmung jedoch immer einfacher.

im Bild zwei Testudo hermanni und eine Testudo weissingeri oben
im Bild zwei Testudo hermanni und eine Testudo weissingeri oben

Starten wir mit dem Merkmal, das man schlechthin als Erstes kontrolliert, wenn es um die Geschlechterbestimmung bei Landschildkröten geht.

1. Die Länge der Schwänzchen.

Bei adulten Tieren sieht man auch schon ohne Vergleich mit einem gleichaltrigen Weibchen, das die Männchen längere Schwänzchen haben, da in diesem schließlich auch das Begattungsorgan untergebracht ist. Vergleicht man bei jungen Tieren die Länge der Schwänzchen, sind diese auch schon unterschiedlich lang. Zur endgültigen Bestimmung des Geschlechts bei jungen Tieren, sollten zur Sicherheit alle möglichen Unterscheidungsmerkmale in ihrer Gesamtheit herangezogen werden. Wobei man auch dann keine 100%ige Aussage treffen kann.

Adultes Testudo hermanni Weibchen
Adultes Testudo hermanni Weibchen
Adultes Testudo hermanni Männchen
Adultes Testudo hermanni Männchen

Schön zu sehen ist das längere Schwänzchen des Männchens auf dem rechten Bild.

Ebenfalls auf diesen Bildern sieht man das zweite Merkmal.

2. Die Form der Afterschilde. 

Bei den Weibchen ist das Verhältnis der Längen der Nähte zwischen den Bein- und Afterschilde ca. 1/3 zu 2/3. Aber vor allem die Form der Afterschilde sind unterschiedlich. Beim Weibchen kann man so etwas wie ein Herz in Richtung Schwanzende erkennen. Der Spitz des Herzes liegt hierbei an der Kreuzung der Bein- und Afterschilde.

Beim Männchen sind die Nähte der Schilde fast gleich lang, jedoch die Form der Afterschilde ergeben eine Sichel.

 

 

Der Bauchpanzer besteht aus sechs paarig angelegten Schilden, die wie folgt benannt werden:

 

1. Kehlschilde oder Gularia

2. Armschilde oder Humeralia

3. Brustschilde oder Pectoralia

4. Bauchschilde oder Abdominalia

5. Beinschilde oder Femoralia

6. Afterschilde oder Analia

Schematische Darstellung des Deckaktes
Schematische Darstellung des Deckaktes

Als nächstes Unterscheidungsmerkmal zwischen Männchen und Weibchen muß man sich das Plastron, also den Bauchpanzer  im Ganzen ansehen.

3. Mulde im Plastron

Wenn man sich den Deckakt bei Landschilkröten einmal vorstellen mag, muß man sich wundern, das die beiden anatomisch überhaupt zusammenkommen. Feste unbiegsame Panzer krachen hier aufeinander. Aber auch hier hat sich die Natur etwas einfallen lassen.

Der Bauchpanzer der Männchen ist zu diesem Zweck etwas nach innen gewölbt. Diese Mulde im Panzer der Männchen und das längere Schwänzchen mit dem ausstülpbaren Hemipenes gibt auch diesen Tieren die Chance sich zu vermehren.

Männchen mit Mulde im Plastron entlang der hellen Mittelnahtlinie
Männchen mit Mulde im Plastron entlang der hellen Mittelnahtlinie

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Kommentare: 1
  • #1

    Hermann Kunze (Sonntag, 22 April 2012 06:42)

    Einfach toll, dass man am frühen Sonntag-Morgen, wieder was dazugelernt hat, dank deiner genauen Beobachtungen und Beschreibungen.