Eine Zeichnung entsteht
Zuerst steht der Wunsch nach einem gezeichneten Bild und dann geht man auf die Suche nach einer Fotografie. Nicht immer habe ich als Ausgangsmaterial ein so gutes Bild wie das abgebildete von Werner Krammer.
Meist sind es Aufnahmen vom Grillfest am Wochenende oder aus dem letzten Urlaub, wo mehr Sand, Bäume und Mee(h)r zu sehen sind, als das eigentliche Motiv.
Wenn ich etwas zeichnen soll, dann sollte ich "ES" schon erkennen können, was von Vorteil wäre.
Das hier präsentierte Bild ist relativ großformatig, also gut geeignet um es von mir auf ein Stück Papier zu bannen.
Nachdem Größe und Motivausschnitt gewählt sind, drucke ich mir am PC als erstes ein Poster mit der Größe der Zeichnung. Auf dieses Poster wird dann Transparentpapier gelegt und die Konturen des Motives nachgezeichnet. Das hilft später ungemein, um z.B. Personen wiederzuerkennen. Sind bei einem Portrait die Konturen auch nur minimal abweichend, hat die gezeichnete Person bei Fertigstellung gleich ein Paar Kilo mehr oder weniger im Gesicht als in Wahrheit und wird eben nicht als solche erkannt.
Bei dieser Taube sieht das dann so aus, wie auf dem Bild zu sehen. Poster auf einen Tisch legen, Transparentpapier drauf, Kontur nachzeichnen.
Jetzt wird das Transparentpapier umgedreht und die Kontur mit Bleistift nachgeschwärzt. Wenn man nun das Transparentpapier auf das Lana Dessin Zeichenpapier (bei mir 220gr/m2) legt und die Kontur nochmal nachzeichnet, kommt man endlich zum ersten Postivbild.
Diese Vorbereitungen können schnell mal eineinhalb bis zwei Stunden verschlingen.
Und jetzt geht es wirklich los.
Dazu brauche ich auch nicht viel schreiben. Ich denke, die Bilder sagen soweit alles aus.
Eines noch. Ich fange immer mit den Augen an, wenn es welche gibt, um eine Beziehung zum Bild, also zum Motiv herzustellen.
Mitleid bekommt man geschenkt,
Neid muß man sich verdienen.
Robert Lembke
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Werner (Montag, 28 Mai 2012 08:44)
Hallo Horst,
uns fehlen die Worte........du hättest uns jetzt sehen sollen, wie andächtig staunend und mit weit aufgerissenen Augen wir das hier eben angeschaut haben. Ich glaube nicht das man das hier überhaupt in Worte fassen kann, denn da fehlen einfach die Superlative. ---WAHNSINN!!--- Wir können's kaum erwarten es in live zu sehen. Allergrößten Respekt vor deiner künstlerischen Leistung.
Viele Grüße,
Werner&Birgit